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Ein Staat, zum Beispiel Österreich ...
Staat,
was ist das eigentlich?
Woran merkt man, im Staat zu sein?
Was macht den Staat aus?
Wodurch wirkt der Staat, und Wie
kann sein Wirken beurteilt werden?
Sie werden jetzt fragen, was ist Satyre daran?
Lassen wir uns überraschen, und sehen wir uns einmal einige Fakten
an, am Beispiel Österreich.
Zum
Staat Österreich gehört eine gewisse Landfläche in Europa,
die Staatsgrenzen befinden sich an den Außenrändern. Innerhalb
dieser Grenzen gibt es verschiedene "Gebilde", die den eigentlichen
Staat ausmachen.
Da
wären einmal die Leute.
Es gibt bei den Leuten vier Hauptgruppen:
Eine
ist damit beschäftigt, das sogenannte Bruttoinlandsprodukt zu erwirtschaften.
Die zweite, sie werden auch Beamte genannt,
bemüht sich, einen Großteil dieses Kapitals in sorgfältig
ausgesuchte und gut überlegte
Vorhaben zu investieren, es damit also wieder
dem Wohle der Allgemeinheit zuzuführen.
Die dritte Gruppe sind die Kinder und
Jugendlichen und die vierte die Senioren.
Außer
den Leuten gibt es auch noch
Betriebe und Firmen im Staat.
Manche produzieren Güter, andere sorgen für Handel, und wieder
andere ermöglichen ihren Gästen den Genuß eines angenehmen
Urlaubsaufenthalts.
Was hat der Staat nun mit diesen Betrieben zu tun?
Der Staat versucht natürlich alles, daß diese Betriebe, die
ja auch einen Großteil des Bruttoinlandsproduktes erwirtschaften,
möglichst gute Rahmenbedingungen haben, um im harten internationalen
Wettbewerb gut bestehen zu können.
Weil es aber auch Bereiche gibt, die zwar notwendig
sind, aber in keine der bereits genannten Kategorien passen, hat der Staat
auch noch seinen eigenen Betriebe.
Solche Betriebe sind z. B. das Bundesheer, die Exekutive und
andere.
Als
Bürger merkt man im Staat Österreich zu leben sehr stark am
monatlichen Einkommen, welches man für seine Leistungen bezieht.
Man kann sich nämlich in dem guten Bewußtsein wähnen,
vom hart erwirtschafteten Gehalt einen angemessenen Beitrag zum Wohle
der Allgemeinheit und zur gewissenhaften Vorsorge in die Zukunft zu leisten.
Vom Bruttobetrag, den eine Firma jeden Monat für
den Arbeitnehmer aufbringen muß, gehen zunächst sofort bereits
ca. 25% an die Allgemeinheit.
Vom Bruttobetrag, den der Arbeitnehmer dann am Lohnzettel vorfindet, bekommt
er selbstverständlich auch nicht alles ausbezahlt, sondern nur je
nach Einkommensklasse 50 bis 70% des Betrages.
Aber
auch dieses Geld kann er nicht vollständig dem Erwerb von Dingen
widmen, da in Österreich mindestens 20%, bei einigen Gütern
wie etwa Treibstoffen sogar noch wesentlich höhere, weitere Abgaben
anfallen.
In einer groben mittleren Überschlagsrechnung
kann man also ausrechnen, daß von 100 % Geld, das der Arbeitnehmer
in der Firma verdient, bis zum echten Erwerb von Nettoleistung, ca. 60%
an Abgaben anfallen, immerhin aber auch noch ca. 40% zur eigenen Verfügung
übrigbleiben.
Anders ausgedrückt, der gönnerhafte österreichische
Staatsbürger arbeitet fast 100 von rund 160 Monatsstunden um das
zu finanzieren, was häufig auch die öffentliche Hand genannt
wird.
Soweit so gut.
Was
hat es aber nun mit dieser
öffentlichen Hand auf sich?
Man darf sie sich natürlich nicht wörtlich
als Hand vorstellen.
In Wirklichkeit besteht die öffentlich Hand
aus
Teams von sorgfältig ausgesuchten Spezialisten.
Die Nominierung dieser Spezialisten erfolgt ausschließlich aufgrund
der notwendigen fachlichen Qualifikation, damit sie die erforderlichen
Entscheidungen mit Umsicht und Verantwortung treffen können.
Selbstverständlich handeln diese Spezialisten nicht ereignis
- oder gar zufallsgetrieben, sondern sie haben aufgrund regelmäßig
durchgeführter Zielsetzungs-, Strategie- und Umsetzplananalysen,
ein klares Bild der gemeinsamen kurz-, mittel- und langfristigen Ziele,
sie können daher ihre Entscheidungen auf dem Boden gesicherter Erkenntnisse
und Pläne treffen.
Sie
verfügen auch über wohldurchdachte Instrumente, die Wirksamkeit
ihrer Maßnahmen zu überprüfen, um falls erforderlich schnell
korrigieren zu können.
Tatsächlich
verfügt der Staat über ein ausgeklügeltes Konzept um festzustellen,
welche Bereiche effizienter über die öffentliche Hand (üblicherweise
nicht unbedingt gewinnorientiert) und welche Bereiche besser über
gewinnorientierte (private) Organisationen realisierbar sind.
Es gibt etwa gut eingeführte Mischmodelle, beispielsweise im Bildungsbereich.
Für
die Allgemeinbildung und den Bildungszugang ist schwerpunktmäßig
die öffentliche Hand zuständig, für die Ausbildung von
Spezialisten gibt es eine gut funktionierende Zusammenarbeit zwischen
Schulen und Industrie.
Die Industrie gibt den aktuellen Bedarf an Qualifikation
bekannt und beteiligt sich an Anforderungsspezifikation, Ausbildung und
Finanzierung der Lehrkräfte.
Damit schafft man es, flexibel und effizient auf
veränderte Anforderungen in unserer, sich schnell verändernden
Zeit einzugehen, kann also mühelos und dynamisch am Ball bleiben.
Als
weltoffene Leute sind die staatlichen Spezialisten natürlich darauf
bedacht, nicht das Rad zum x-ten Male neu zu erfinden, sondern gute Modelle
zu verschiedenen Problembereichen, die in vergleichbaren anderen Staaten
gut funktionieren zu analysieren, deren Vor- und Nachteile zu erkennen
und in angepaßter, häufig sogar verbesserter Form hierzulande
zur Anwendung zu bringen.
Eine
wichtige Stärke des Staates ist auch, daß er versucht die Mittel
der öffentlichen Hand so einzusetzen, daß sie möglichst
produktiv wirken.
Das heißt, es werden Investitionen bevorzugt,
in deren Folge die gesponserten Organisationen selbst in die Lage versetzt
werden gute Geschäfte zu machen, also eben eigenes Geld zu verdienen.
Es wird penibel darauf geachtet, Geld nicht in Dinge
zu stecken die hauptsächlich Kosten verursachen, aber kaum Wertschöpfung
ermöglichen!
In
diesem Zusammenhang wird selbstverständlich zyklisch geprüft,
daß die Relation von Leuten die Wertschöpfung erzeugen und
solchen die dies nicht tun, immer in einem gesunden und gut finanzierbaren
Verhältnis bleibt.
Das System versucht natürlich alles, den vorhandenen
Beamtenstab so viel als möglich selbst erwirtschaften zu lassen.
Es könnte ja sonst niemand nachvollziehen,
daß vorhersehbare Kosten entstünden, die aber aufgrund der
Einnahmen nicht abdeckbar wären.
Man
verfügt natürlich auch über erprobte Modelle, um bei Bedarf
Leuten der einen Gruppe (Verwaltung) einen Umstieg in die andere Gruppe
(Industrie) bei gleichzeitiger Besserstellung zu ermöglichen.
Die
Interessensvertreter der österreichischen Arbeitnehmer sind Spezialisten,
die einerseits die Anliegen ihrer Gruppen kennen, aber andererseits auch
eine gute Kenntnis der unternehmerischen Möglichkeiten haben.
Gemeinsam werden unter Einsatz von Wissen, Kreativität
und Ideenreichtum, Problemsituationen bereits vorab erkannt und verhindert,
sowie flexibel Lösungsmodelle gesucht und gefunden, welche gleichzeitige
Erfolge sowohl bei Produktivitätssteigerung als auch bei
Kostensenkung ermöglichen.
Glückliches
Österreich!
Wenn
sie jetzt verwundert feststellen, daß Sie das was sie für die
Wirklichkeit halten, aus ihren Fernsehgeräten anders kennen, dann
bestehen folgende Möglichkeiten:
Entweder
Sie sehen per Satelit ausländische Sender, oder aber, Sie haben noch
nicht durchschaut, daß das was Sie als Nachrichrtensendungen ansehen,
in wirklichkeit Soap Operas sind, oder aber, aber das wollen wir eigentlich
nicht wirklich annehmen ... oder doch, hm ?
Anmerkung:
Die Rechenbeispiele
sind grobe Überschlagsrechnungen die nur dazu dienen, die prinzipiellen
Zusammenhänge darzustellen. Es darf angenommen werden, daß
die tatsächlichen Zahlen wesentlich ungünstiger für den
Konsument aussehen.
Staatsfragen,
R2-200509
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